Eine häufig gestellte Frage
Viele Menschen fragen uns: „Warum engagiert ihr euch für den Auslandstierschutz, obwohl auch die Tierheime in Deutschland voll sind?“
Solche und ähnliche Fragen möchten wir an dieser Stelle beantworten.
Die Situation in Deutschland
Es stimmt, dass es auch in Deutschland Verstöße gegen Tierschutzgesetze gibt und viele Hunde und Katzen in Tierheimen auf eine bessere Zukunft warten. Die Arbeit der Tierschützer in Deutschland schätzen wir sehr. Doch die Bedingungen hier sind vergleichsweise gut: Es gibt funktionierende Organe, die Tierschutzbestimmungen durchsetzen und Verstöße verfolgen. Tiere in deutschen Tierheimen haben Zugang zu ausreichender Nahrung, medizinischer Versorgung, sicheren Schlafplätzen und tierfreundlichen Betreuern.
Die Situation auf Kreta und in Ungarn
Auf Kreta bzw. in Ungarn sieht die Lage jedoch ganz anders aus. Hier sind selbst grundlegende Bedürfnisse der Tiere oft nicht erfüllt:
Streunerleben: Während der Urlaubssaison finden viele Streunerhunde und -katzen Nahrung in den Abfällen der Tourismusindustrie. Doch nach der Saison beginnt ein harter Überlebenskampf, ohne Aussicht auf Besserung. Die unkontrollierte Vermehrung führt zu immer mehr Leid.
Misshandlungen und Vernachlässigung: Tiere werden vergiftet, verprügelt, mit Schusswaffen verletzt, auf den Müll geworfen oder überfahren. Manche Hunde, die wir gerettet haben, trugen Dutzende Schrotkugeln im Körper. Andere wurden auf grausame Weise misshandelt, etwa durch das Abschneiden der Ohren oder das Ausstechen der Augen.
Kettenhunde: Viele Hunde leben ihr Leben in Hinterhöfen oder an kurzen Ketten, oft ohne Schutz vor der Witterung, ohne ausreichende Nahrung und Wasser. Eng sitzende Halsbänder wachsen in das Fleisch ein, und Verletzungen werden selten behandelt. Diese Hunde werden oft einfach durch neue Welpen ersetzt, anstatt zum Tierarzt gebracht zu werden.
Fortpflanzung und Welpenschicksal: Hündinnen bekommen zweimal pro Jahr Welpen, und ihre Welpen oft auf grausame Weise entsorgt. Kastrationen werden vielerorts als „widernatürlich“ angesehen. In Ungarn sind zudem viele illegale Züchter am Werk, die besonders Modehunde unter grausamen Bedingungen züchten, und wenn sie diese nicht „verkaufen“ können, diese dann einfach aussetzen.
Unser Engagement
All diese Missstände haben uns dazu bewegt, uns für den Tierschutz zu engagieren. Wir haben es geschafft, vielen Straßenhunden auf Kreta ein besseres Leben zu ermöglichen, indem wir für sie geeignete Familien finden konnten. Durch zahlreiche Kastrationen auf Kreta, an denen wir uns regelmäßig beteiligen, konnten wir zudem das Leid vieler Hunde und Katzen verringern.
Unser Partnertierheim in Bekescsaba, Ungarn geht einen anderen Weg als die üblichen „Tätungsstationen“: Dort hat jedes Tier ein lebenslanges Bleiberecht, wird würdevoll behandelt, erhält medizinische Versorgung, wird kastriert und wo immer möglich auf ein Leben in einem Zuhause vorbereitet. Dieser Weg ist aufwändig und teuer. Wir unterstützen dieses Tierheim und übernehmen regelmäßig Hunde, um sie in ein gutes Zuhause zu vermitteln.
Wenn Sie sich für einen Hund aus Kreta oder Ungarn interessieren, sprechen Sie uns bitte an. Ihre Unterstützung kann das Leben vieler Tiere verbessern und ihnen eine zweite Chance geben.
Herzlichst, Ihr Vorstand des Tierschutzvereins Südkreta e.V.