Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
Leishmaniose – eine der „Reise-“ Erkrankungen, die durch die im Mittelmeerraum heimische Sandmücke übertragen wird, beschäftigt uns als Tierschutzverein immer wieder.
Zum Glück erkrankt nur eine kleine Gruppe unserer Kreta-Hunde daran! Und: Diese Erkrankung ist nach aktuellem Wissen nicht direkt von Hund zu Hund oder von Hund zu Mensch übertragbar! Dazu bedarf es immer der Sandmücke als Zwischenwirt.
Es besteht also absolut kein Grund, in Panik auszubrechen!
Auch besteht unseres Erachtens kein Grund, aus Angst vor Leishmaniose & Co keinen Hund aus dem Mittelmeerraum zu adoptieren.
Dennoch ist gerade die Leishmaniose eine ernste Erkrankung, auf deren Auftreten Hundehalter bei ihrem Tierschutzhund (neben anderen Erkrankungen natürlich auch) ein Leben lang besonders achten müssen!
Denn Früherkennung ist hierbei lebenswichtig, liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde!
Im Falle einer Erkrankung an Leishmaniose müssen möglichst frühzeitig z.B. Medikamente verabreicht werden, die dazu beitragen können, dass der Hund bei hoher Lebensqualität alt werden kann.
Zögert man zu lange, z.B. weil die Erkrankung unerkannt bleibt, kann die Leishmaniose hingegen schnell fortschreiten und im schlimmsten Fall auch zum frühen Tod des Tieres, z.B. durch Nierenversagen, führen.
Daher ist eine frühzeitige Therapie (u.a. mit speziellen Medikamenten) gerade bei der Leishmaniose lebenswichtig!
Leider vergessen manche Menschen, dass sie einen Hund aus dem Endemiegebiet „Mittelmeerraum“ adoptiert haben, gerade weil man einem Hund eine eventuelle Infektion, z.B. mit Leishmanien, meist gar nicht ansieht. Erst, wenn es dem Hund schon richtig schlecht geht, wird dann vielleicht ein Test gemacht und leider ist es da dann manchmal schon viel zu spät, um dem Tier zu helfen.
Dabei hätten im Falle einer Infektion u.a. ein recht kostengünstiges Medikament, eine gut auf die Erkrankung abgestimmte Ernährung mit verschiedenen Nahrungszusätzen – rechtzeitig eingesetzt – den betroffenen Tieren meist wunderbar helfen können!
Der Tierschutzverein Südkreta e.V. empfiehlt daher jedem, der einen Kreta-Hund adoptiert hat, DRINGEND stets nach 3-6 Monaten, oder bei Welpen dann, wenn das Tier etwa 12-13 Monate geworden ist, ein „Reiseprofil Griechenland“ beim Tierarzt zu veranlassen.
Ebenso wichtig ist: Ein negatives Testergebnis (wo und wann auch immer es gemacht wurde) ist nicht in Stein gemeißelt! Es muss also wiederholt werden!
Gerade die Leishmaniose kann nämlich wie ein unsichtbarer Geist bis zu 10 Jahre unbemerkt im Körper schlummern und dann ausbrechen. Nicht jeder Hund, der infiziert ist, erkrankt auch!
Und es kann sein, dass auch nach Jahren noch ein positives Testergebnis erzielt wird, obwohl für dieses Tier schon mehrere negative Tests vorliegen und es zuvor nie Symptome hatte.
Aus diesen Gründen sollte man sich niemals auf einen Test allein verlassen, sondern sein Tier auch gut beobachten:
Gibt es länger anhaltende allgemeine Symptome, die man sich nicht erklären kann? Z. B. Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Fieber (es empfiehlt sich, die Temperatur gelegentlich zu messen), Erbrechen, Durchfall, Haarverlust (z.B. „Brillenbildung“), schuppige Hautstellen (besonders an den Ohren), starkes Krallenwachstum, Gelenkschwellungen, Störungen des Urinabsatzes, Lahmheit…?
Die Symptomatik bei Leishmaniose ist leider sehr vielgestaltig.
Daher lasst in allen Zweifelsfällen lieber noch einmal einen Test machen – besser ist besser!
Auf diese Weise kann man paradoxerweise auch viel Geld (und, ganz wichtig: auch viel Zeit) sparen, denn auf der Suche nach einer Erklärung für die unspezifischen Symptome kann man schon eine Menge Geld für diagnostische Maßnahmen ausgeben und Zeit vergeuden, wo doch ein recht kostengünstiges Reiseprofil schnell Gewissheit bringen könnte.
Entscheidend bei der Behandlung der Leishmaniose ist, dass schnell die notwendige Therapie eingeleitet und zum Beispiel ein Medikament gegeben wird, welches die Leishmanien „in Schach“ hält. Heilbar ist die Erkrankung zwar nicht, aber sie muss eben auch kein Todesurteil sein und ein Hund kann damit auch lange gut leben – vorausgesetzt, er bekommt alles, was er braucht.
Die Erkrankung Leishmaniose ist in Deutschland noch nicht so verbreitet wie im Mittelmeerraum – auch, wenn sich hier durch den Klimawandel Veränderungen ergeben.
Daher ist es wichtig, dass wir selbst als Halter eines betroffenen Tieres uns auch schlau machen, mit welchen zusätzlichen Maßnahmen wir unseren erkrankten Hund unterstützen können, mit der Krankheit zu leben und gut damit zurechtzukommen.
Stabile Lebensumstände, eine gute und auf die Erkrankung abgestimmte Ernährung oder Vermeidung von Stress gehören auch dazu.
Schaut euch zum Beispiel Becky (Vorher ohne Behandlung und nun mit adäquater Behandlung) an. Sie wurde trotz ihrer Leishmaniose adoptiert und hat sich sooo gut entwickelt!
Ihre „Mama” hat schon viele Kenntnisse über die Erkrankung gesammelt.
Gerne steht sie Euch bei Fragen, wie Ihr Eurem Hund gut helfen könnt, zur Seite!
Kontakt:
trixiahlswe (Instagram)
Oder per whatsapp: 015734883209
Auch bei Facebook gibt es gute Gruppen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Wir können euch auch eine Buchempfehlung geben, sollte euer Hund diese Erkrankung haben.
Bleibt wachsam, und passt gut auf Euch und Euren Hund auf!
WEGSCHAUEN TUN ANDERE.