Nina, geboren 11 / 2008, kam aus Kreta zu uns.

Am 28.11.2009 wurde sie an die Ostsee zu sehr netten Menschen vermittelt.
Leider wurde sehr schnell klar, dass Nina Leishmaniose hat.

Fast auf den Tag genau vier Jahre später haben Nina und ihre Menschen den Kampf gegen diese schwere Erkrankung verloren.
Wir hätten diesen lieben Menschen und diesem lieben Hundemädchen einfach ein unbeschwertes langes Leben miteinander gegönnt!

Zum Abschied erreichten und diese Zeilen von Ninas Menschen:

„In menschlicher Hinsicht sind die vergangenen Jahre, in denen Nina Teil unserer Familie war, eine herzbrechende Herausforderung und eine der schönsten Gaben zugleich gewesen.
Ninas Dasein in Worten auszudrücken ist leicht: Sie hatte es nicht einfach. Die Leishmaniose-Erkrankung erlaubte es ihr nie, wirklich unbeschwert zu sein, dennoch hat sie vieles genossen. Vor allem die Geselligkeit. Sie liebte es, wenn mein Mann und ich viel Besuch bekamen. In einem großen Rudel aus Menschen, Hunden und Katzen zu sein, schenkte ihr spürbar Geborgenheit.
Ihre größte Freude war, unseren Dorfnachbarn im Alleingang einen Besuch abzustatten. Wenn es ihr gut ging, machte sie sich auf den Weg. Sichtlich genoss sie es, auf nachbarlichen Terassen -im Sonnenschein liegend- darauf zu warten, gesichtet und mit einem Leckerchen oder einer Portion Streicheln bedacht zu werden. Sie dankte es mit ihrer sanften, unaufdringlichen Art.
Unsere Sackgassennachbarn beschlossen schnell, dass mein Mann und ich Nina mehr vertrauen sollten und forderten, dass wir Nina zuliebe unseren Gartenzaun entfernen müssen. Schnell gaben wir nach und konnten Nina so eine besondere Art der Freiheit ermöglichen, die sie aufgrund der sich schnell zeigenden Krankheitssymptome nie wirklich ausleben durfte.
Ohne den Verlauf dieser Erkrankung theatralisieren zu wollen, möchten wir sagen dürfen, dass wir ihretwegen mehrfach an die Grenzen unserer eigenen Zivilcourage gerieten.
Die Symptome dieser Erkrankung zeigten sich zu oft von ihrer hässlichsten Seite und es war uns manchmal kaum möglich, diese zu händeln. Oftmals verfluchten wir alle Tierärzte dieser Welt, lehnten gutgemeinte Ratschläge dankend ab und haben trotzdem verzweifelt auf Hilfe gehofft, sind am Abend traurig eingeschlafen und wussten am nächsten Morgen nicht mehr was wir richtig oder falsch machen. Die Aufs und Abs, die uns immer mehr entmutigten, sind im Nachhinein nicht zählbar. Machtlos lernten wir zu akzeptieren, dass die Leishmanien Ninas Körper eroberten.

An einem wunderschönen Montagmorgen im November haben wir losgelassen. Nina war bereit für die Reise zum gelben Hundestern. Unsere Trauer lässt sich nicht in Worte fassen.

In Ninas Namen möchten wir uns bei Ihnen und allen Helfern, die sich für die Rechte der Tiere in Griechenland einsetzen, danken. Schön, dass es Menschen gibt, die sich der Verantwortung stellen und die es glücklich macht, sich fürsorglich einsamen Streunern anzunehmen, um diesen eine echte Chance zu geben.

Wenn wir soweit sind, treten wir Ninas Erbe an. Wir öffnen unsere Tür einen Spalt und werden gespannt warten, welchem Freund wir mit voller Zuwendung begegnen dürfen.

Wir wünschen eine besinnliche Weihnachtszeit und verbleiben mit stürmischen Grüßen von der Ostseeküste, herzlichst,

Marina und Dieter Jacobi“